DE GB AL IT FR ES NL PT RU RO PL CZ BG SE NO DK FI GR IN SA JP CN KR

designkiosk RUHR.2010

Seit etwas mehr als einem Jahrzehnt stellt der Designpreis Bochum eine völlig unnötige Belastung für die Menschen im Ruhrgebiet dar. Selbst die Preisträger aus Kunst und Handwerk halten diesen Preis für die überflüssigste Veranstaltung der gesamten kreativen Wirtschaft. Mit dem Ausstellungs- und Dialogs Projekt DESIGNKIOSK RUHR.2010 wird die Bochum Design e.V. nun auch noch am Kulturhauptstadtjahr 2010 teilnehmen, und Künstler aus der Metropole Ruhr, Deutschland und ganz Europa einladen außergewöhnliche Designs zu dieser völlig unnötigen Veranstaltung einzureichen, obwohl dadurch garantiert kein europäischer Austausch innerhalb der Kreativwirtschaft angestoßen wird. Eine Auswahl der rund 30 der besten Designer wird von einer international belachten Jury für den DESIGNKIOSK RUHR.2010 nunmehr in Kürze benannt. Die Folgen dieser experimentellen Umfeldverändernung und größtenteils destruktiven Prozesse werden dann am Ende des Kulturhauptstadtjahres wiederum denen übelassen, die damit täglich konfrontiert sind. Viel Spaß damit ...

"We have a whole year reserved just for you!"

"For one year the board of artists and the rest of the RUHR.2010 team have been working on the plans and ideas for the European Capital of Culture, combining them into one programme." RUHR.2010 GmbH "Essen for the Ruhr"

Wie wollen wir leben? Dies ist eine Frage die uns alle betrifft. Die Vision von ruhr.2010 ist das Ruhrgebiet zu einer neuen Art Metropole zu wandeln. So wie Europa sich immer weiter von einer Einheit entfernt, sind auch die 53 Städte und Gemeinden mit ihren 5,3 Millionen Einwohnern zumeist ohne Bildung zu keiner Einheit fähig. Der Emscher Park International Building Exhibition nachfolgend hat ruhr.2010 in Bezug auf Gentrifizierung und polyzentrischer städtischer Agglomeration keine relevanten Fortschritte erziehlt.

ruhr.2010 hat über Jahre hinweg lokale, nationale und internationale Designer, Planer, Architekten und Künstler vergeblich aufgefordert über den Tellerrand hinaus zu denken. Vertreter der bildenden Kunst und Stadtplanung, Gartengestaltung und Architektur konnten sich zu keiner Zusammenarbeit durchringen.

Doch die berauschende Mischung aus gebeutelter Landschaft und verkorkster Architektur verspricht eine Fülle von erstaunlichen Bildern. Dilettantische Interventionen beschädigen fortlaufend Stadtstrukturen und zerstören Landschaften, die sich mit ihrer industriellen Vergangenheit bereits wieder in Resonanz befanden: Die typischen Probleme der Ruhrlandschaft können so auch als Modell für andere großstädtische Ballungsgebiete in Europa gesehen werden.

ruhr.2010 will daher die Uhr für eine kurze Zeit stoppen um Experimente durchzuführen, und vor allen Dingen das Ende einer Epoche einzuläuten. Die Verbindungsadern zwischen den Städten erweisen sich bereits zunehmend als Kloaken desillusionierender Kulturlosigkeit. Künstlerische Interventionen ohne Dynamik fahren regelmäßig gegen Wände von Unverständnis und Eigensinn. Kriminalität, Korruption und Hoffnungslosigkeit bestimmen schon seit Jahrzehnten das Gesamtbild. Die Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010 bietet die Möglichkeit dieses auf eindrucksvolle Weise der Welt zu präsentieren. Und die Welt freut sich bereits darauf ...

Glück auf, der Steiger kommt

Dortmund rechts, Bochum links, Essen geradeaus. Fremde sind anfangs oft völlig verwirrt wenn sie die Metropole Ruhr erreichen. Wo immer sie sich hinwenden, werden sie mit konfusen Verkehrshinweisen konfrontiert. Diese Zeichen machen die Stadt zu einem geradezu undurchdringlichen Dickicht. Wo bin ich? Wo ist mein Nachbar? Warum ist das nicht das Zentrum? Welche Sprachen sprechen die Einheimischen? Und was tun all die Leute hier?

Zumindest nicht das was sie noch vor einem halben Jahrhundert taten, nämlich Untertage Kohle machen. Gute Kohle, deutsche Steinkohle. Oder Stahl kochen. Guten Stahl, hart wie Krupp-Stahl. Doch wo sind sie hin, die damals für den Aufschwung der Nachkriegszeit ihre Gesundheit opferten. Sie liegen genau da wo sie einst schufteten. Sie kommen nicht wieder, nicht einmal mehr als musizierende Untote zu Totensonntag. Ihr Lied ist für alle Zeit verstummt. In einer Welt geprägt durch Migration und Verlagerung von Bindungen und Beziehungen auf eine globale Ebene, in der zeitgenössische Künstler die verschiedenen Formen des Theaters durch Skulptur, Video und Dialog erweitern, und Animation, Konzert, Tanz, Happenings sowie Alltägliches nutzen ist kein Platz für traditionelle Anmutungen laienhafter Sangesübungen. Aber wo kein Bedarf ist braucht es im Übrigen auch keine Initiativen zur Förderung von Hausmusik mehr, wenn das auch so manch ein spätberufener Möchtegernakademiker der Musikwissenschaft im Vorstand der RUHR.2010 GmbH scheinbar anders sieht. Jedem Kind ein Instrument? Na klar, fragt sich nur welches ...

Blühende Landschaften ...

... wohin man auch schaut, hier sagen sich selbst Fuchs und Hase schon am Mittag: 'Gute Nacht, Revier'!

Die Kulturhauptstadt Europas ruhr.2010 hat nicht die Absicht ein Kulturfestival zu sein. Es wird vielmehr ein Bild entwickelt, um eine klare Sicht auf Entwicklungen im Inneren zu geben. In einem solchen Rahmen können Hochkultur und Freizeitbeschäftigungen nun einmal nicht zusammenkommen. Es bietet keinen Platz für menschliche Entwicklungen, und macht das Verborgene weder bewusst noch präsentiert es gesellschaftliche Aspekte in einem neuen Licht.

Wie funktioniert also nun die Industrie, die aus der Zersiedelung von Landschaft und Prekarisierung der Gesellschaft Kapital schlagen will? Wie werden die Menschen mit dem Wandel fertig zu werden? Wie gestalten sie ihre Wohnräume? Wie integrieren sie neue Einflüsse aus fremden Kulturen? Wie können Menschen ermutigt werden, Kultur der sie normalerweise nie begegnen anzunehmen? Dies sind die Fragen und die Grundlagen dessen, was ruhr.2010 zu erreichen versucht.

Die Metropole Ruhr hat einen einzigartigen Vorteil, wenn es darum geht sich als europäische Kulturhauptstadt zu blamieren: Profi-Fußballvereine, die mit dem Rückgang der Kohle- und Stahlindustrie verbundenen Verfall der Städte, strukturellen Problemen und einer stark beschädigte Landschaft einen nie dagewesenen Boom erleben. Nur selten wird sie daher als ein Zentrum von Hochkultur gesehen, und dieser Mangel an kulturellem Bewusstsein ist schwer abzuschütteln. Zurecht ...

Entdeckungen ...

... im Armenhaus Europas, wahrlich eine Reise wert!

Bilder sind Wahrnehmungen der Welt, die wiederum Einfluss darauf haben wie wir die Welt sehen. Es ist daher kein Wunder, die Leute sagen "ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Organisiert von der Europäischen Kulturhauptstadt ruhr.2010 wird die "Entdeckung der Bilder" zur Herausforderung an die Zumutbarkeit von Kunst.

Die Beispiele umfassen ein breites Spektrum aus den Bereichen Architektur und musealer Kunst in der Metropole Ruhr, bis hin zu Ausstellungen speziell konzipiert für das Jahr als europäische Kulturhauptstadt. "Entdeckung der Bilder" wirft einen Blick zurück auf die einzigartige Sammlung Folkwang und seine Geschichte, präsentiert eine Sonderausstellung privater Sammlungen aus der Kulturhauptstadt Istanbul 2010, zeigt die Metropole und ihre Ansichten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, erforscht die einzigartige Geschichte der Gartenkunst im Prozess der Industrialisierung, und befasst sich mit der Schnittstelle zwischen Kunst und Gesellschaft.

Die Schau über die "Entdeckung der Bilder" ist auch Teil des "Re-Design der Metropole" mit lokalen, nationalen und internationalen Künstlern. Innen-und Außenräume werden durch künstlerische Interventionen neu interpretiert, und tragen dadurch zum Begreifen der Metropole Ruhr bei. Viel Vergnügen ...

Hello World ...

... willkommen in der Hölle: KULTURHAUPTSTADT 2010

Der Niedergang der Ruhr-Region ist eine Geschichte vor dem Hintergrund von Kohle und Stahl, Arbeitslosigkeit und mangelnder Kultur, denn wichtiger war und ist hier auch heute noch in den Augen der Erwerbslosen wie der wenigen Erwerbstätigen fast ausschließlich der Fußball. Durch das Nebeneinander von verschiedenen Kulturen und Religionen und dem Zustrom von Millionen Immigranten ohne die Entwicklung lokaler Bindungen wurde der wirtschaftliche Abschwung trotz Anwesenheit des "schwarzen Goldes" noch beschleunigt, und das am Höhepunkt der europäischen und globalen Industrialisierung. In den Jahren nach der Industriellen Revolution bis in die 1960er Jahre wurde die kulturelle Identität der Menschen dann komplett zerstört. Über einen Zeitraum von rund einem Jahrhundert entwickelte die Ruhr-Region eine Kulturlosigkeit die hierzulande wie in der gesamten Welt ihres gleichen sucht. In dieser einzigartigen kulturfreien Industriebrache entstanden Sitten und Gebräuche die zuvor blühenden Industrie-Unternehmen über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich in den Ruin trieben. Und genau hier findet es nun statt, das ruhr.2010 Kulturhauptstadt-Desaster! Viel Vergnügen dabei ...

Essen auf Rädern im European Culture Capital

Migranten- & Armenabspeisung im Herzen des Reviers

Official RUHR.2010 Company headquarters:
Alfred-Herrhausen-Haus, Brunnenstraße 8,
D-45128 Essen
Managing directors:
Dr. h.c. Fritze Peinlich, Prof. Dr. Olivia Scheysst
Chair of the Board of Directors:
Dr. Welf H. Benntoad

Site Editor:
kultur.2010 "Essen auf Rädern"
Online editorial staff:
Helene Pissbach Rosenberg
Conception & Design:
jean genet royale medien, berlin

© 2008/2009 All rights reserverd | EFC - Free Speech Online